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Digitale Transformation

Begriffsdefinitionen:
Digitalisierung und digitale Transformation

Die Digitalisierung bezeichnet einen technischen Prozess, bei dem analoge Daten oder Abläufe in digitale umgewandelt beziehungsweise automatisiert werden. Viele Unternehmen versuchen, papierlos zu arbeiten, Dokumente zu digitalisieren, sich über Kommunikationsplattformen zu unterhalten sowie Arbeits- und Produktionsprozesse zu automatisieren. Doch ein Zugang zu einer Cloud und ein Benutzerkonto für Microsoft Teams bringen noch keine Transformation. Es handelt sich dabei lediglich um eine digitale Abbildung analoger Geschäftsabläufe. Im besten Fall werden dadurch jedoch Produktionskosten reduziert sowie die Qualität und Geschwindigkeit erhöht.

Begriffsdefinitionen: Digitalisierung und digitale Transformation

 

Die digitale Transformation hingegen beschreibt eine Weiterentwicklung hin zu gegenwärtigen und künftigen Standards: Sie betrifft sowohl die Wirtschaft, die verschiedenen Funktionen innerhalb von Unternehmen, deren Geschäftsmodelle als auch die ganze Gesellschaft. Will – oder muss – sich ein Unternehmen digital transformieren, sollte sich die Geschäftsleitung also nicht in erster Linie fragen, wie sie bestehende Prozesse digitalisieren kann, sondern was das Unternehmen im digitalen Zeitalter strategisch machen muss, um weiterhin wettbewerbsfähig zu sein. Erst dann stellt sich die Frage der Digitalisierung und ob ein Prozess in der aktuellen Form überhaupt noch sinnvoll ist.

Abhängig von der Energie, Opportunität, Risikobereitschaft und Notwendigkeit werden die Potenziale digitaler Technologien und die Handlungsfelder der digitalen Transformation unterschiedlich priorisiert, behandelt und in der Strategie verankert. In der Literatur sind die drei Stufen der digitalen Reife ein bekanntes Konzept.

Firmen können sich so selbst einordnen beziehungsweise eine Diskussion darüber führen, mit welcher Wirkung die digitale Strategie – als Digitalisierung oder digitale Transformation – angegangen werden soll.

  • Digitale Befähigung: In der ersten Phase werden Prozesse optimiert und digitalisiert. Beispiele hierfür sind das papierlose Büro oder die Nutzung von Online-Plattformen für Meetings.
  • Digitale Optimierung: In der zweiten Phase werden Technologien auf ihre Potenziale hin untersucht und aktiv eingesetzt. Es entsteht eine Strategie, die auf digitalen Technologien beruht. Beispiele hierfür sind die Automatisierung wichtiger Geschäftsprozesse oder Internationalisierung eines KMU über globale E-Commerce-Plattformen.
  • Digitale Transformation: In der dritten Phase erfolgt eine ganzheitliche Erneuerung des Unternehmens, indem die Potenziale von Technologien und Geschäftsmodellen in bestehenden und neuen Märkten geplant und umgesetzt werden. Beispiel hierfür ist ein bestehendes KMU in einem traditionellen Markt, das mit neuen strategischen Partnerschaften in einen neuen, sich entwickelnden Markt einstiegen will.


Die digitale Reife: von der digitalen Befähigung und Optimierung (Digitalisierung) zur digitalen Transformation

 

Im Kern der digitalen Transformation steht ein Praxismodell mit sieben Handlungsfeldern der digitalen Transformation. Diese bieten eine Orientierungshilfe für die Strategieentwicklung im digitalen Zeitalter:


Die sieben Handlungsfelder der digitalen Transformation

 

1: Konstante Kundenorientierung
Unternehmen legen einen starken Fokus auf die Kundenorientierung, personalisierte Angebote und digitale Kommunikations- und Absatzkanäle.

2: Neue Technologien
Die neuen Technologien beinhalten Plattformen und Apps. Viele Unternehmen testen die Anbindung an Industrie- und Konsumentenprodukte als Bestandteil der Industrie 4.0 beziehungsweise des Internet of Things.

3: Daten und die Cloud
Alle bisher genannten Aktivitäten bedürfen Daten sowie flexibler und von überall her zugänglicher Daten und Infrastruktur. Bei den Daten geht es primär um das operative Daten-Management und die Datenqualität sowie die strategische Nutzung von Daten.

4: Neue Strategien und Geschäftsmodelle
Die neuen Technologien treiben Firmen dazu an, bestehende Angebote zu hinterfragen, um neue oder erweiterte Leistungen zu erbringen. Hier werden neue Plattformen genutzt sowie strategische Partnerschaften eingegangen, um innovative Geschäftsmodelle zu entwickeln.

5: Prozess-Management
Prozesse sollten standardisierter, schneller und effizienter gestaltet werden. Durch die Automatisierung beziehungsweise Digitalisierung der Prozesse können Teilaufgaben ohne Medienbrüche vernetzt werden.

6: Moderne Arbeitswelt
Durch den digitalen Wandel wird ein Veränderungsprozess ausgelöst, der zu einer Anpassung der Führungsgrundsätze führt. Zur modernen Arbeitswelt gehören Kreativität und Innovation, der digitale und mobile Arbeitsplatz sowie neue Organisationsformen.

7: Digitales Marketing
Durch die Verfügbarkeit und Analyse von Kunden-, Produkte- und Absatzdaten wird ein System geschaffen, in dem die Aktivitäten von Verkauf und Marketing laufend optimiert werden können. Dazu gehören Online-Plattformen, E-Commerce, Social Media, Suchmaschinen-Marketing und die Marketing-Automatisierung.

Mit diesen Grundlagenthemen – den sieben Handlungsfeldern der digitalen Transformation – entwickeln Sie Ihren digitalen Masterplan.

 
Marc K. Peter

DIGITALER MASTERPLAN für KMU

So gelingt die digitale Transformation in Ihrem Unternehmen

1. Auflage 2023, 232 Seiten / ISBN 978-3-03875-458-9
Verlag Beobachter Edition & Handelszeitung
CHF 48.– (Beobachter-Abonnenten-Preis CHF 38.–)